Depression behandeln in der Klinik Menterschwaige

Icon, das Depressionen symbolisiert

Definition und Diagnose:
Depression behandeln

„Jeder ist mal traurig, das ist ganz normal“, „das geht schon wieder vorbei“, „lenk dich einfach ab“ – diese und ähnliche Aussagen müssen sich Menschen mit einer Depression leider häufig anhören. Denn noch immer wird eine Depression mit Traurigkeit gleichgesetzt. Dabei handelt es sich um eine ernstzunehmende psychische Erkrankung, die weltweit eine bedeutende Anzahl von Menschen betrifft.

Die unzureichende Akzeptanz von psychischen Erkrankungen in unserer Gesellschaft führt oft dazu, dass Depressionen unbeachtet und unbehandelt bleiben. Hinzu kommen sehr individuelle und vielseitige Symptome, die es erschweren, die Krankheit zweifelsfrei zu erkennen. Und das mit weitreichenden Folgen. Eine Depression bringt einen enormen Leidensdruck mit sich, der Einfluss auf das gesamte Leben der Betroffenen hat.

Depressionen zu behandeln, ist also ungemein wichtig. Als Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychoanalyse verfügen wir über 45 Jahre Erfahrung in der stationären Behandlung von Depressionen.

Im Folgenden finden Sie Informationen

Sie selbst leiden an einer Depression und sind auf der Suche nach professioneller Unterstützung? Wir würden uns sehr freuen, Sie auf Ihrem Weg begleiten zu dürfen.

F32 und F33 – Depressionen

Depressive Erkrankungen werden auf Krankmeldungen und Überweisungen mit dem Code F32 oder F33 gekennzeichnet.

Wenn Sie Fragen zu Ihrer (möglichen) Diagnose haben, können Sie telefonisch einen Beratungstermin in unserer Institutsambulanz vereinbaren: 089-642723-24.

Symptome der Depression: Wie man eine Depression erkennt

Nicht jede schwierige, negative Lebensphase stellt zwangsläufig eine psychiatrische Erkrankung dar. Der gesunde Körper erholt sich normalerweise von stressigen Phasen oder belastenden Ereignissen, wenn die auslösenden Unannehmlichkeiten verarbeitet wurden. Wenn die Symptome länger als zwei Wochen andauern und starke Auswirkungen auf das tägliche Leben haben, ist eine Depression nicht auszuschließen.

Wie bereits angedeutet sind die Merkmale dieser Erkrankung vielseitig und vielschichtig. Dabei ist wichtig zu betonen, dass nicht zwangsläufig jede betroffene Person alle Anzeichen des Krankheitsbildes aufweist. Die Symptome sind bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt und bringen eine individuelle Zusammensetzung mit sich.

Insgesamt kann man jedoch zwischen psychischen, körperlichen und sozialen Symptomen unterscheiden. Um eine Depression zu erkennen, ist es daher wichtig, den Menschen in seiner Gesamtheit zu betrachten. Im Folgenden haben wir Anzeichen zusammengetragen, die auf eine depressive Symptomatik hindeuten können.

Psychische Symptome bei Depressionen

Die Gefühlswelt des Menschen ist sehr individuell. Einzelne Gefühle und Empfindungen werden von jeder Person unterschiedlich stark wahrgenommen und oftmals auch verschieden betitelt. Trotzdem können folgende seelische Anzeichen einer Depression festgehalten werden:

In vereinzelten Fällen kann auch eine erhöhte Reizbarkeit und ein gesteigertes Wutempfinden beobachtet werden.

Der seelische Leidensdruck von depressiv erkrankten Personen ist sehr hoch. In schwerwiegenden Fällen können vermehrte Gedanken an den Tod hinzukommen, welche nicht selten in konkreten Suizidversuchen enden.

Obwohl es sich bei einer Depression um eine psychische Erkrankung handelt, äußert sie sich auch über körperliche Beschwerden. Dazu zählen:

Durch die auftretenden körperlichen Symptome wird der private und berufliche Alltag von betroffenen Personen zusätzlich eingeschränkt. Ein Teufelskreis – denn dadurch verschlechtert sich auch die Gefühlslage weiter.

Die Erkrankung zu bemerken, ist aufgrund der individuellen Symptome nicht leicht. Am ehesten erkennt man als außenstehende Person eine Depression über Anzeichen, die im sozialen Verhalten stattfinden. Dazu zählen vor allem:

Auch hier gilt: Nicht jede Person agiert gleich. Achten sollte man jedoch immer auf nicht-typisches Benehmen und einschneidende Veränderungen im sozialen Verhalten. Fällt eine Wesensveränderung auf, kann ein offenes Gespräch dazu beitragen, dass betroffene Personen die Problematik ernstnehmen und professionelle Unterstützung in Erwägung ziehen.

Therapeut mit Klemmbrett während einer Sitzung

Therapie bei Depression: Behandlungsmethoden der Klinik Menterschwaige

Grundlegend sollte eine Depression immer so früh wie möglich behandelt werden. Dadurch kann verhindert werden, dass sie sich weiter verfestigt und womöglich chronisch wird. Dabei gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die Depressionen wirksam lindern können.

Der wichtigste Bestandteil ist– neben der medikamentösen Unterstützung, die insbesondere bei schweren Depressionen oftmals anzuraten ist – die Psychotherapie. Im Rahmen dieser gibt es jedoch verschiedene psychologische Herangehensweisen, Konzepte und Methoden. In der Klinik Menterschwaige verfolgen wir einen tiefenpsychologisch fundierten und gruppendynamischen Ansatz, womit wir uns stark von anderen psychiatrischen Einrichtungen abheben.

Wir betrachten unsere Klinik mit ihren verschiedenen therapeutischen Gruppen als ein gruppendynamisches Gesamtfeld. Unser Team arbeitet multiprofessionell und ist eng miteinander vernetzt. Mit unserer gemeinsamen Arbeit versuchen wir, den einzelnen Menschen ganzheitlich zu verstehen und entsprechend zu betreuen.

Zur Depression-Therapie zählt die Medikation, die Einzel- und Gruppentherapie, die Milieutherapie sowie ein maßgeschneidertes weiterführendes Therapieprogramm.

Die primären Ziele der stationären Depression-Behandlung sind:

Darüber hinaus werden als auslösend erlebte Konflikte besprochen und eine machbare Perspektive erarbeitet. Mit dieser sozialen Unterstützung wird die Zeit nach der Entlassung vorbereitet und soll eine erneute Destabilisierung verhindern.

Je nach Symptomlage setzen wir zur psychopharmakologischen Behandlung Antidepressiva ein. Die gezielte Anwendung von Psychopharmaka erfolgt bei uns immer in enger Absprache mit der betroffenen Person.

„So wenig wie möglich, so viel wie nötig“ – das ist der Grundsatz, den wir bei der medikamentösen Behandlung einhalten. Dabei setzen wir den Fokus auf nebenwirkungsarme Substanzen, darunter auch pflanzliche Präparate.

Eine neu begonnene Behandlung mit Antidepressiva sollte in Absprache mit einem Psychiater oder Facharzt ambulant fortgeführt werden. Anschließend kann eine erneute Evaluierung stattfinden, die Dosierung angepasst oder die Medikation ausschleichend abgesetzt werden.

Zeitnah nach der Aufnahme findet ein ärztliches Behandlungsplanungsgespräch statt, in dem die individuelle Therapieplanung besprochen wird.

In den Therapiestunden erarbeiten wir mit unseren Patient*innen die individuellen Möglichkeiten, der Negativspirale einer Depression zu entkommen. Dabei werden unter anderem diese zentralen Fragen behandelt:

In jeder Einzeltherapie ist es zunächst das Ziel, eine tragfähige therapeutische Beziehung zur betroffenen Person aufzubauen. Ist diese gegeben, wird gemeinsam an der Frage nach der möglichen Entstehungsgeschichte und der Wahrnehmung von früh verinnerlichten Beziehungserfahrungen gearbeitet, die oft auch transgenerational sind.

Bei Personen mit Depression ist insbesondere die Arbeit in den psychoanalytischen Milieutherapiegruppen zentral. Der oder die Betroffene wird schon am ersten Tag in unserer Klinik in eine dieser Gruppen aufgenommen. Im Sinne einer Patenschaft wird sie zudem von seiner haustherapeutischen Bezugsperson und einem Gruppenmitglied begrüßt. Dieses kontaktreiche und lebendige Therapieumfeld mit den Zielen:

erleben depressive Menschen meist sehr zeitnah als Kraft gebend, anregend und motivierend.

In der Gruppentherapie berichten die Teilnehmer*innen ganz frei und ohne vorgegebenen Rahmen von ihren Problemen. Durch den offenen Austausch entstehen häufig Situationen, in denen gewohnte Verhaltensmuster und Beziehungserfahrungen wiedererlebt und dann im Schutz der Gruppe bearbeitet werden – das Ziel: eine neue, hilfreiche Erfahrung.

Ebenjene Verhaltensmuster und die damit verknüpften Gefühle stammen meist aus der Kindheit und sind mitverantwortlich, dass die depressive Symptomatik aufrechterhalten wird.

Deshalb versucht die Therapiegruppe, das Hier und Jetzt zu verstehen und so die negativen Denk- und Verhaltensweisen offenzulegen, die sich gerade wiederholen. Welche Bedeutung hat dieses Verhalten? Woher kommt es? Und was hat es mit der Lebensgeschichte der einzelnen Person zu tun?

Gemeinsam werden Bewältigungsstrategien erarbeitet, mit denen die Teilnehmenden Einfluss auf ihre depressiven Beschwerden und den Krankheitsverlauf nehmen können. Darüber hinaus ist man darum bemüht, neue und positivere Beziehungserfahrungen zu ermöglichen, wodurch es leichter fällt, gewohnte Verhaltensmuster abzulegen.

Von besonderer Bedeutung ist zudem das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe. Die Teilnehmer*innen fühlen sich in einer gut arbeitenden Therapiegruppe emotional unterstützt. Durch den interaktiven Austausch können zudem neue Perspektiven und Blickwinkel auf das eigene Leben eingenommen werden.

Auch durch die praktischen Erfahrungen, wie beispielsweise

können depressive Hemmungen überwunden und der Heilungsprozess positiv beeinflusst werden.

Zusätzlich zu den tiefenpsychologischen Therapieformen bieten wir für Menschen mit Depressionen verschiedene kreative, körper- und bewegungsorientierte Therapieformen an:

Wir betrachten jede Person individuell

Jeder Mensch ist verschieden – und das ist auch gut so. Genau deshalb passen wir jede Therapie auf die persönlichen Bedürfnisse an. So entsteht ein individueller Therapieplan, der ein großes Ziel verfolgt: Dass es Ihnen wieder besser geht.

Eine Frau in einem blauen Pulli steht mit verschränkten Armen an einer geöffneten Glastür und schaut nachdenklich nach draußen

Hilfe bei Depression: Erfolgsaussichten

In vielen Fällen reicht eine ambulante Behandlung der Depression aus. Ist die depressive Episode jedoch zu tiefgreifend, ist eine stationäre Therapie erforderlich.

Innerhalb einer stationären Therapie findet eine höhere Anzahl an Therapiesitzungen statt als bei einer ambulanten Behandlung. Darüber hinaus entfallen Alltagsaufgaben, sodass auch das Stresslevel der Betroffenen stark reduziert wird. Durch die enge Betreuung in einem geschützten Umfeld werden somit Zeit und Raum für die Symptomlinderung gegeben.

Durch die intensive Arbeit mit dem therapeutischen Fachpersonal erlernen die Patient*innen einen gesunden Umgang mit ihren Problemen. Auch der Austausch mit anderen betroffenen Personen in der Gruppentherapie kann dabei helfen. Doch was ist eigentlich nach einer stationären Therapie?

Mehrere Wochen in einem sicheren und geschützten Umfeld mit professioneller Unterstützung – da kann der Alltag jedoch anschließend schon ganz schön beängstigend sein. Auch wenn es den meisten Menschen nach einer stationären Behandlung wieder gut geht, empfiehlt es sich, im Anschluss ambulante Angebote in Anspruch zu nehmen, um das Erreichte weiter zu vertiefen und zu festigen. Auch die weitere medikamentöse Unterstützung kann unter Umständen sinnvoll sein.

Insgesamt lässt sich sagen: Den meisten Menschen mit einer Depression kann mit einer stationären Therapie sehr gut geholfen werden. In einigen Fällen kann es bereits nach der Behandlung zur Remission der depressiven Symptome kommen. In vielen Fällen reduzieren sich die depressiven Symptome sogar deutlich und die Betroffenen erleben wieder Hoffnung und Vorfreude auf ihre Zukunft. In einer anschließenden weiteren Betreuung – etwa durch eine ambulante Behandlung oder auch Selbsthilfegruppen – können noch bestehende Symptomatiken weiter minimiert und erzielte Veränderungen im Alltag gefestigt werden.

Wichtig ist jedoch zu sagen, dass ein Hauptwirkfaktor der Therapie in der Eigenmotivation sowie der Bereitschaft, sich mit sich und anderen auseinanderzusetzen, liegt.

Sie wollen mehr darüber erfahren, wie wir in der Klinik Menterschwaige Depressionen behandeln? Dann laden wir Sie herzlich zu unseren Informationsveranstaltungen ein, bei denen unsere Mitarbeiter*innen tiefere Einblicke in unsere Arbeit geben. Wir freuen uns darauf, Sie bei einem unserer nächsten Termine begrüßen zu dürfen.

Eine Frau in blauem Hemd schaut lächelnd zur Seite in die Sonne

FAQs

Sie sollten eine Klinik finden, bei der Sie ein gutes Gefühl haben. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn die Einrichtung in der Nähe Ihres Wohnortes liegt. So können Familie, Freunde und Bekannte Sie ohne größeren Aufwand besuchen kommen.

Aber Menschen sind verschieden – für andere kann es unter Umständen leichter sein, sich fernab des vertrauten Umfelds in Behandlung zu begeben.

Auch der verfolgte psychotherapeutische Ansatz ist bei der Entscheidung wichtig. Informieren Sie sich im Vorfeld darüber, ob Ihnen das Therapieangebot zusagt.

In der Klinik Menterschwaige verfolgen wir einen tiefenpsychologischen Ansatz. Wir gehen davon aus, dass das aktuelle Erleben von unbewusst verinnerlichten frühen Beziehungserfahrungen und an anderen bedeutsamen Ereignissen geprägt und beeinflusst wird. Diese können über intensive therapeutische Arbeit vorsichtig bewusster gemacht werden. Darüber kann dem Betroffenen das eigene Erleben und Handeln verstehbarer werden. Auch kann die Selbstakzeptanz gebessert und neue Erlebens- und Handlungsmöglichkeiten können erarbeitet werden.

Sollten Sie akute suizidale Gedanken haben, erhalten Sie mit einem Anruf bei der 112 Hilfe.

Sie können sich auch rund um die Uhr an eine der folgenden Stellen wenden:

Weitere Kliniken und Krisendienste in Ihrer Nähe sowie eine Erste-Hilfe-Adressenliste finden Sie beispielsweise hier: www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe

Sie müssen sich nicht für Ihre Gedanken schämen. Sie sind nicht allein. Gemeinsam mit anderen Menschen können Sie einen Weg aus Ihrer Krise schaffen.

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Grundlegend ist die Selbsthilfe immer ein wichtiger Bestandteil. So können sportliche Aktivitäten und soziale Kontakte dabei helfen, depressive Symptome zu verringern. Auch Selbsthilfegruppen oder Online-Kurse können zur Genesung beitragen.

In vielen Fällen ist professionelle Hilfe in Form von einer ambulanten oder stationären Behandlung jedoch unabdingbar bzw. führt schneller oder dauerhafter zum Erfolg.

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